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Digitaler Euro: Neue Währung auch im B2B-Bereich?

Welche Chancen bietet der digitale Euro im B2B-Bereich? Wie profitieren Unternehmen von der digitalen Währung? Mehr dazu lesen Sie hier!

Wird schon bald der digitale Euro eingeführt? Die aktuell noch laufende Untersuchungsphase der Europäischen Zentralbank (EZB) erstreckt sich wohl noch bis Oktober 2023. Danach soll entschieden werden, ob die Entwicklung des digitalen Euros vorangetrieben wird oder nicht.

In diesem Beitrag beleuchten wir die Chancen und Herausforderungen, die sich durch die Einführung des digitalen Euros ergeben. Außerdem gehen wir darauf ein, mit welchen Maßnahmen sich Unternehmen optimal auf die digitale Währung vorbereiten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der digitale Euro stellt eine digitale Form des Zentralbankgeldes dar, die das Bargeld ergänzen würde.
  • Zahlungsabwicklungen mit dem digitalen Euro erfolgen schneller, sicherer und kostengünstiger.
  • Im B2B-Bereich werden digitale Währungen in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, da sie internationale Transaktionen signifikant vereinfachen.
  • In Verbindung mit sogenannten Smart Contracts bietet der digitale Euro mehr Transparenz, Sicherheit und Effizienz.

 

Neue Use-Cases und Geschäftsmodelle

Auf den Bahamas existiert seit 2020 die digitale Währung der Zentralbank, der sogenannte Sand Dollar. Auch China hat mit dem Digital Yuan (auch als e-CNY bezeichnet) im Jahr 2022 bereits eine Zentralbank-gestützte digitale Währung eingeführt.

Nun wird womöglich die Europäische Zentralbank mit dem digitalen Euro nachziehen. Diese digitale Währung bietet Unternehmen völlig neue Möglichkeiten für ihre Geschäftsmodelle und -abläufe. Die Verknüpfung von digitalen Konten und einer schnellen, sicheren Abwicklung von Zahlungen eröffnet vielversprechende Chancen.

 

Nutzung von Euro-notierten Smart Contracts im B2B-Bereich


Ein Smart Contract ist ein programmierbarer Vertrag, der auf einer blockchain-basierten Plattform ausgeführt wird. Die Verwendung von Euro-notierten Smart Contracts bedeutet, dass die vertraglichen Bedingungen in Euro festgelegt sind und automatisch ausgeführt werden, sobald die definierten Bedingungen erfüllt sind.

Der Einsatz von Euro-notierten Smart Contracts im B2B-Bereich bringt für Unternehmen viele Vorteile. Zum einen sind Smart Contracts transparenter und nachvollziehbarer als traditionelle Verträge, da alle Parteien jederzeit einsehen können, welche Bedingungen definiert sind und wie sie ausgeführt werden. Zum anderen gelten Smart Contracts als sehr sicher, da sie auf einer blockchain-basierten Plattform ausgeführt werden, die eine hohe Sicherheit und Integrität gewährleistet.

Ein weiterer Vorteil von Smart Contracts im B2B-Bereich ist die Zeitersparnis. Da die vertraglichen Bedingungen automatisch ausgeführt werden, entfällt die Notwendigkeit, Dokumente manuell zu überprüfen und zu bearbeiten. Die Folge: Geschäftsabläufe werden beschleunigt und die Effizienz gesteigert.

Zudem kann die Verwendung von Euro-notierten Smart Contracts im B2B-Bereich dazu beitragen, dass Zahlungen sicherer und effizienter ablaufen. Da die Zahlungen automatisch ausgeführt werden, sobald vertragliche Vorgaben erfüllt wurden, besteht keine Notwendigkeit, manuelle Überprüfungen oder Zahlungserinnerungen durchzuführen.

Insgesamt bieten Euro-notierte Smart Contracts im B2B-Bereich zahlreiche Vorzüge, insbesondere in Bezug auf Transparenz, Sicherheit und Effizienz. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Smart Contracts ein gewisses Maß an technischen Kenntnissen und Verständnis erfordert. Es muss schließlich auch sichergestellt werden, dass die vertraglichen Vereinbarungen auch vertragsgemäß erfüllt werden.


Programmierung von Geldflüssen


Unternehmen, die sich die Vorteile digitaler Währungen zunutze machen wollen, sollten sich mit der Programmierung digitaler Geldflüsse vertraut machen. Der Einsatz des digitalen Euros macht den Geldfluss sicherer und effizienter.

Die Programmierung von Geldflüssen erfolgt durch die Definition von Regeln und Prozessen für die Übertragung von Geldbeträgen. Diese Regeln können beispielsweise das Einleiten von Zahlungen bei bestimmten Ereignissen oder das Setzen von Limits für den Transfer von Geldbeträgen beinhalten.

Dies kann durch den Einsatz von Smart Contracts erreicht werden, die auf einer Blockchain-basierten Plattform ausgeführt werden. Smart Contracts können dazu beitragen, dass Geldflüsse automatisch ausgeführt werden, sobald festgelegte Bedingungen erfüllt sind. Manuelle Überprüfungen oder Zahlungserinnerungen werden so überflüssig. Der Vorteil für Unternehmen: Wertvolle Kapazitäten werden frei und können für andere Aufgaben eingesetzt werden.

Überweisungen auf einer Blockchain-basierten Plattform erfolgen in Echtzeit, und zwar unabhängig von Uhrzeit und Wochentag. Außerdem sind die Kosten für Geldtransaktionen über Blockchain-basierte Plattformen kostengünstiger als herkömmliche Überweisungen.

 

Vollautomatisierung von Geschäftsvorgängen

Der digitale Euro bietet die Möglichkeit, Transaktionen vollständig zu automatisieren. Smart Contracts stellen sicher, dass Transaktionen automatisch ausgeführt werden, sobald bestimmte Bedingungen erfüllt wurden.

Eine vollständig automatisierte Geschäftsumgebung wirkt sich in mehrfacher Hinsicht positiv aus: Zeitaufwendige, manuelle Überprüfungen entfallen und Prozesse laufen effizienter und fehlerfreier ab.

Ein Beispiel für eine vollständig automatisierte Geschäftsumgebung ist der Einsatz von Smart Contracts im Supply Chain Management. Hier können Smart Contracts dazu beitragen, Lieferketten effizienter und transparenter zu gestalten, indem beispielsweise Zahlungen automatisch ausgelöst werden, sobald ein Lieferant seine Lieferung abgeschlossen hat.

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist der Einsatz von Smart Contracts im Bereich der Lohn- und Gehaltsabrechnung. Hier können sie dazu beitragen, dass Löhne und Gehälter automatisch und sicher an die Mitarbeiter überwiesen werden, ohne dass eine manuelle Prüfung notwendig ist.

 

Pay-per-Use-Modelle

Mit dem digitalen Euro können Pay-per-Use-Modelle neu definiert werden. Nach diesem Modell werden Dienstleistungen und Produkte nach dem tatsächlichen Gebrauch statt nach einem Festpreis abgerechnet. Dabei kann die Nutzung genau überwacht werden, da die Transaktionen des digitalen Euros in Echtzeit erfolgen und somit eine genaue Nachvollziehbarkeit gewährleistet ist.

Beispielsweise könnten Unternehmen den Zugang zu bestimmten Softwareanwendungen oder Online-Diensten nach Nutzung abrechnen. Dabei könnten die Unternehmen auf die Bedürfnisse ihrer Kunden individuell eingehen und flexible Preismodelle anbieten, die sich an der tatsächlichen Nutzung orientieren.

Ein weiteres Beispiel ist die Vermietung von Event- oder Konsumgütern, bei der eine Abrechnung pro Nutzung erfolgen kann. Hier kann der tatsächliche Wert der Inanspruchnahme genau erfasst und abgerechnet werden, da jeder Zahlungsvorgang des digitalen Euros protokolliert wird.

Zusammenfassend bietet das Pay-per-Use-Modell durch den Einsatz des digitalen Euros eine flexiblere und genauere Abrechnung von Dienstleistungen und Produkten. Dies führt nicht zuletzt zur Effizienzsteigerung im Unternehmensprozess und eröffnet zugleich ganz neue Geschäftsmöglichkeiten.

 

Schnelle internationale Geldtransfers

Mit dem digitalen Euro erfolgen internationale Geldtransfer deutlich schneller. Die Verwendung einer einheitlichen digitalen Währung, die auf einer gemeinsamen Plattform läuft, ermöglicht Überweisungen in Echtzeit. Hierdurch entfällt das Bedürfnis nach Währungsumrechnungen oder die Nutzung mehrerer Überweisungssysteme.

Die sekundenschnellen Überweisungen werden auf einem zentralen Register durchgeführt, auf dem alle Transaktionen dokumentiert werden. Dadurch können Unternehmen und Dienstleister unabhängig von ihrem Standort und Banköffnungszeiten untereinander Geld transferieren.

Daraus ergeben sich neue geschäftliche Perspektiven: Unternehmen können ihre Geschäftstätigkeit gezielt erweitern und zu global agierenden Akteuren werden. Zudem hilft die Nutzung des digitalen Euro dabei, die Kosten für Überweisungen zu reduzieren und das Risiko von Betrug zu minimieren.

Durch die Verwendung einer einheitlichen digitalen Währung werden finanzielle Hindernisse abgebaut, die den Handel und die Zusammenarbeit zwischen Ländern und Kontinenten derzeit noch erschweren.


Fazit: Eine neue Ära der Finanztransaktionen im B2B-Bereich

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der digitale Euro eine Vielzahl neuer Chancen und Potenziale für den B2B-Bereich bietet. Von schnelleren und kostengünstigeren Transaktionen bis hin zu automatisierten Geschäftsprozessen und effizienten Pay-per-Use-Modellen meistert die digitale Währung zahlreiche Herausforderungen im B2B-Bereich.

Es bleibt jedoch noch abzuwarten, wie sich die Nutzung von Smart Contracts und programmierbaren Geldflüssen in der Praxis entwickelt und wie weit die vollständige Automatisierung von Geschäftsprozessen gehen wird.

Doch bereits jetzt wird deutlich, dass der digitale Euro das Potenzial hat, eine neue Ära der Finanztransaktionen einzuläuten. Für Unternehmen wie Lowell bietet der digitale Euro unter anderem die attraktive Möglichkeit, Geldeinzüge nochmals schneller an seine Mandanten weiterzureichen. Dies hätte in der Folge weitreichende positive Auswirkungen auf die Liquiditätsplanung: Zahlungsabstände werden signifikant verkürzt, finanzielle Spielräume erweitert und die Handlungsfähigkeit von Unternehmen noch besser gesichert.

 

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