Was zeigt der Brutto-Cashflow an?
Den Brutto-Cashflow innerhalb der finanzwirtschaftlichen Jahresabschlussanalyse zu ermitteln, hat eine große Aussagekraft für die folgenden Bereiche:
Indikator für die Innenfinanzierungskraft
Innenfinanzierungskraft ist im betriebswirtschaftlichen Sinne die Kraft zur Finanzierung neuer Investitionen aus Mitteln, die vom Unternehmen selbst erwirtschaftet wurden. Will ein Unternehmen den Brutto-Cashflow als Indikator für die Kraft zur Innenfinanzierung nutzen, gelten die absoluten Cashflow-Zahlen. Genauer gesagt: Die Kennzahl Investitionsdeckung beziehungsweise Investitionsgrad des Cashflows stehen im Mittelpunkt. Im Idealfall erfolgt der Vergleich der Cashflows über mehrere Jahre. Um eine hohe Aussagekraft des Indikators zu erreichen, sollte für jede Berechnung dasselbe Cashflow-Schema verwendet werden.
Es ist unerlässlich, außerordentliche Vorgänge zu bereinigen. Nur so sind identische Grundlagen für den Vergleich gegeben. Ein optimaler Vergleich ist möglich, wenn die zu vergleichenden Unternehmen derselben Branche angehören. Ideal ist ein gleicher Vermögensaufbau. So hat der Cashflow als Kennzahl und Vergleichsgröße eine besonders hohe Aussagekraft.
Indikator für die Verschuldungsfähigkeit
Der Cashflow kann auch als Indikator für die Verschuldungsfähigkeit fungieren. Denn: Letztendlich können nur Mittel zur Tilgung von Verbindlichkeiten dienen, die vom Unternehmen selbst erwirtschaftet wurden. In diesem Zusammenhang erscheint häufig auch die Kennzahl Entschuldungsdauer. Eine andere Bezeichnung ist Schuldentilgungsdauer. Sie gibt die Anzahl der Jahre an, in denen der selbst erwirtschaftete Cashflow zur Tilgung der Netto-Finanzschulden ausreicht.
Indikator für die Ertragskraft
In der ertragswirtschaftlichen Jahresabschlussanalyse ist der Brutto-Cashflow ein wichtiger Indikator. Die erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse dient zur Informationsgewinnung, um die Ertragskraft zu beurteilen. Indikatoren für die nachhaltige Ertragskraft sind in diesem Zusammenhang der vereinfachte oder der nachhaltige Cashflow.
Ertragskraft
Die Ertragskraft ist die Fähigkeit eines Unternehmens, in der Zukunft Erträge zu erwirtschaften.
Indikator für die Rentabilität
Um die Rentabilität eines Unternehmens zu beurteilen, kommt in der Regel die Gewinngröße zum Einsatz. Eine Alternative für die herkömmliche Berechnung ist die Verwendung des Cashflows. Die Cashflow-Analyse erfolgt im Verhältnis zum Kapital – je nach Betrachtungsweise das Eigenkapital, das Gesamtkapital oder das langfristig gebundene Kapital. Das Ergebnis dieser Cashflow-Analyse ist die Verdeutlichung, welchen Einnahmenüberschuss das eingesetzte Kapital gebracht hat. Für das Unternehmen und die Kapitalgeber ist die Gesamtkapitalrentabilität von Bedeutung, während sich Eigentümer für die Eigenkapitalrentabilität interessieren.