1. Factoring
Eine Methode zur Cashflow-Erhöhung ist das Factoring. Da es in vielen Situationen sinnvoll ist, stellen wir Ihnen diese Variante zuerst vor.
Factoring stammt vom lateinischen Begriff „factura“, der ins Deutsche übersetzt „Rechnung“ bedeutet. In der Betriebswirtschaft ist mit Factoring eine spezielle Vorgehensweise in Unternehmen gemeint. Es geht um die gewerbliche Übertragung von Forderungen eines Lieferanten beziehungsweise Kreditors. Diese Forderungen bestehen gegen einen Debitor, auch Forderungsschuldner genannt. Die Übertragung erfolgt an ein Kredit- oder Finanzdienstleistungsinstitut.
Im Finanz- und Wirtschaftssektor gibt es ein echtes und ein unechtes Factoring. Diese beiden Varianten unterscheiden sich danach, bei wem nach der Übertragung der Forderungen das Risiko verbleibt. Hierbei ist das Risiko des Forderungsausfalls gemeint. Ein anderer Begriff hierfür ist Delkredererisiko.
Beim echten Factoring erfolgt die Übertragung des Risikos an den Factor. Beim unechten Factoring bleibt im Gegensatz hierzu das Risiko beim Lieferanten. Bei beiden Methoden liegt die Haftung für den Forderungsrechtsbestand jedoch beim Lieferanten. Dieses heißt auch Veritätsrisiko.
Wenn Sie sich für Factoring entscheiden, verkaufen Sie die Forderungen an einen externen Partner. Die Konditionen richten sich nach dem Finanz- oder Kreditinstitut. Häufig verfügen Sie innerhalb von zwei Tagen nach der Übernahme der Forderungen über 80 Prozent des Rechnungsbetrages – manchmal 100 Prozent. Sobald Ihr Kunde an Ihren Factoring-Partner bezahlt hat, bekommen Sie den Restbetrag ausgezahlt: So gewinnen Sie in kurzer Zeit an Liquidität und der Cashflow erhöht sich.
Das Factoring hat weitere Vorteile. Der Factoring-Partner übernimmt das Risiko für den Ausfall der Forderungen und bietet an, das gesamte Debitorenmanagement zu übernehmen. Er trägt zur Optimierung des Mahnwesens bei. Zudem zeigt er Potenzial zur Verbesserung des Rechnungswesens auf. Auf diese Weise ergibt sich aus dem Factoring ein Wettbewerbsvorteil.
Allerdings müssen Sie oft eine Gebühr zahlen, die, je nach Dienstleister, sehr unterschiedlich ausfallen kann.