Wie wird die Liquidität geprüft?
Zur Überprüfung der liquiden Mittel im Unternehmen wird der sogenannte Liquiditätsgrad berechnet. Da sich nicht alle Vermögenswerte schnell und unkompliziert in Bargeld umwandeln lassen, wird in Barliquidität, kurzfristige und aktuelle Liquidität unterschieden.
Liquiditätsgrad 1 (Barliquidität/Cash Ratio):
Hierfür werden alle sofort zur Verfügung stehenden liquiden Mittel (Bargeld, Bankguthaben und liquidierbare Vermögensgegenstände) den kurzfristigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von maximal einem Jahr gegenübergestellt.
Liquiditätsgrad 2 (kurzfristige Liquidität/Quick Ratio):
In diesem Fall wird das Verhältnis zwischen allen flüssigen Mittel und kurzfristigen Forderungen (Vermietungen, Lieferungen und Leistungen), die schnell liquidierbar sind, und kurzfristigen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von ein bis fünf Jahren berechnet.
Liquiditätsgrad 3 (aktuelle Liquidität/Current Ratio):
Das gesamte Umlaufvermögen (liquide Mittel, kurzfristige Forderungen sowie Lagerbestände und unfertige Produktionen), die sich teils nur schwer in Bargeld umwandeln lassen, stehen den kurzfristigen Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren gegenüber.
Mithilfe der Formeln zum Liquiditätsgrad berechnen, erhalten Sie eine grobe Übersicht über die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens:
Liquiditätsgrad 1: flüssige Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100
Liquiditätsgrad 2: flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100
Liquiditätsgrad 3: Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100
Die Höhe der liquiden Mittel wird später im Cashflow (=Kapitalfluss) im Jahresabschluss eines Unternehmens dargestellt.
Gut zu wissen: Liquiditätsgrade geben Ihnen nur einen groben Blick auf die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens, da die stichtagsbezogene Berechnung „verschönert“ und fehlende Positionen oder falsche Zahlen beinhalten kann.